Experiment: Cloud Tank – Hollywood im Glas

Cloud tank im Weinglas

Cloud Tank im Weinglas

Ich bin neulich ganz zufällig über ein Sache gestolpert, die sich ganz hervorragend eignet, um den Dichteunterschied von Meerwasser, also Salzwasser und Süßwasser, deutlich zu machen. Salzwasser hat nämlich eine größere Dichte als Süßwasser und ist somit schwerer. Dichteunterschiede sind zum Beispiel ein ganz wichtiger Faktor beim Antrieb des Golfstromes bei dem kaltes, sehr salziges Wasser im Nordmeer regelrecht nach unten stürzt. Mehr dazu gibt es hier in unserem Artikel zum Golfstrom.

Ich habe neulich ein Video zu special effects in Filmen angeguckt und bin dabei auf den Cloud Tank gestoßen. Hierbei wird ein Aquarium mit Salzwasser und obendrauf mit Süßwasser gefüllt (das machen sie in dem Video ganz Aufwendig mit einer Plastikplane, damit sich das Wasser nicht mischt, ich hab da aber eine bessere Methode gefunden). Nun hat man zwei Schichten: oben Süßwasser und unten Salzwasser.

Ausschnitt aus dem Film Independence day mit cloud tank Effekt
Ausschnitt aus dem Film Independence Day mit Cloud Tank Effekt

Wenn man nun eine Flüssigkeit, zum Beispiel Milch, hinein schüttet, dann sinkt diese durch das Süßwasser, weil die Milch dichter ist als das Süßwasser, und bricht dann in wolkenartige Strukturen auf der Salzwasserschicht, weil sie weniger dicht ist als das Salzwasser. Damit kann man ganz tolle Wolkenformationen kreieren. Unter anderem wurde dieser Special Effect in Filmen wie Independence Day, Indiana Jones, Ghostbusters, die Unendliche Geschichte und vielen anderen angewendet.

Ich habe einfach mal ausprobiert, ob sich das Ganze auch für die Kneipe eignet und Tatsache: man braucht dafür kein riesiges Aquarium, ein Weinglas tut es auch :).

Um das Experiment nachzumachen braucht ihr:

cloud tank utensilien
Cloud Tank Utensilien
  • Salzwasser (einfach eine ordentliche Ladung Kochsalz in heißem Wasser auflösen und wieder abkühlen lassen)
  • Süßwasser (aus der Leitung)
  • Weinglas (funktioniert eigentlich in jedem Glas)
  • Milch
  • Lebensmittelfarbe (optional)
  • Strohalm (dick)
  • Spritze/Pipette

So, nun füllt ihr das Glas etwa zur Hälfte mit Süßwasser. Dann nehmt ihr den Strohalm, steckt ihn in das Glas, so dass die Öffnung ganz am Boden ist, und gießt langsam das Salzwasser durch den Strohalm.

Salzwasser wird mit Hilfe von Strohalm ins Glas gefuellt
Salzwasser wird mit Hilfe eines Strohalms ins Glas gefüllt

Aufpassen: Nichts vom Salzwasser (z.B. aus Versehen neben dem Strohhalm vorbei…) von oben ins Glas schüttet! Eventuell einen Trichter verwenden!

Da das Salzwasser schwerer als das Süßwasser ist, bleibt es unten im Glas und verdrängt das weniger dichte Süßwasser nach oben, ohne sich zu vermischen. Wenn ihr damit fertig seid, solltet ihr das Glas nicht mehr bewegen oder nur gaaanz, gaaanz vorsichtig, da sich das Wasser sonst doch noch vermischen könnte. Jetzt könnt ihr die Milch rein tröpfeln, zum Beispiel mit einer Spritze oder Pipette, das geht am einfachsten. Man kann das aber auch mit einem Löffel machen, und TADA!

Farbige Milch im Cloud Tank
Farbige Milch im Cloud Tank

…da habt ihr einen tolles Wolkenspektakel. Wenn ihr die Milch noch mit Lebensmittelfarbe anfärbt wird es auch noch schön bunt :). Das Ganze sollte auch wunderbar mit Tinte funktionieren. Man kann auch Glitzer reinballern, wenn man will. Tobt euch einfach aus! Und wenn ihr eh schon am Herum-Planschen seid, versucht doch auch mal Ouzo hinein zu schütten, wie es im Experiment Blauer Himmel, blaues Wasser? beschrieben ist. Wir freuen uns auch über eure Bilder vom Herum-Experimentieren, gerne über Facebook, Twitter, Instagram oder ganz klassisch per eMail (info@ploetzlichwissen.de).

Erste Tauchtiefe

Zweite Tauchtiefe

Text: CC-BY-SA 4.0, Julia Schnetzer für Plötzlich Wissen!

2 Kommentare

  1. Spannend. Den Cloud Tank kannte ich gar nicht. Ich dachte, sowas würde direkt im Computer erzeugt. Das Experiment mit Suß- und Salzwasser und Milch werde ich bestimmt mal ausprobieren.

    Der Indiana Jones ist aber kein Indianer.

    1. Ja die Technik wurde vor allem in den 70er und 80er Jahren benutzt als das noch nicht so weit war mit der Computertechnik. Ich denke heute wird das nicht mehr so häufig verwendet. Macht aber immer noch Spass 🙂
      Der Indianer ist korrigiert Danke für den Hinweis 🙂

Schreib eine Antwort auf Julia Schnetzer Antworten abbrechen

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.